Léon Degrelle

belgischer Faschistenführer

* 15. Juni 1906 Bouillon

† 31. März 1994 Málaga

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 25/1994

vom 13. Juni 1994 (st)

Herkunft

Léon Degrelle wurde am 15. Juni 1906 in Bouillon in der belgischen Provinz Luxemburg geboren und wuchs in einem streng katholischen Milieu auf.

Ausbildung

An der belgischen Universität in Löwen (Leuven) studierte er Jura und Philosophie, scheiterte aber dreimal bei dem Versuch, dort das Doktorexamen abzulegen.

Wirken

Seine Berufslaufbahn begann D. als Mitarbeiter eines katholischen Verlags, dessen Leitung er später übernahm. Neben seiner beruflichen Tätigkeit trat er im Rahmen der "Katholischen Aktion" als Laienapostel auf. Außerdem engagierte er sich zunehmend auch politisch. Um die von ihm für reformbedürftig gehaltene alte katholische Partei in Belgien aufzufrischen, schuf er um 1930 im französischsprachigen Wallonien die katholisch-faschistische Rexisten-Bewegung, so genannt nach ihrem Motto "Christus Rex". Die Bewegung fand zunächst großen Zuspruch und gewann 1936 11,4 % der Stimmen und 21 Parlamentssitze, verlor aber schon 1937 wieder - infolge heftigen Widerstandes der alten katholischen Partei - an politischem Gewicht.

Als am 10. Mai 1940 die deutschen Truppen in Belgien einbrachen, wurde D., der schon vor dem Krieg Kontakt mit der deutschen NS-Führung aufgenommen hatte und ein begeisterter Anhänger ...